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Schillerlocken: Gifte in Fischspezialitäten

Schillerlocken: Gifte in Fischspezialitäten

Die gesundheitsschädlichen Wirkungen von Schadstoffen wie Methylquecksilber, das sich insbesondere in Raubfischen, wie Hai-, Schwert- und Thunfischen in hohen Konzentrationen anreichert, sind bei Verbrauchern kaum bekannt. Deshalb warnen Gesundheitsinstitutionen wie die WHO und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit vor dem Verzehr solcher Fischarten, da sie irreparable Hirn- und Nervenschäden, schwere Nierenschäden, Missbildungen bei Ungeborenen, Unfruchtbarkeit und möglicherweise Krebs hervorrufen können. Wir als Sharkproject setzen uns aktiv dafür ein, Konsumenten über solche Risiken aufzuklären und gleichzeitig den Bestand dieser gefährdeten Fischarten zu schützen. 

Eine von Sharkproject International e.V. beauftragte Studie bezifferte den deutschen Import von Dornhai im Jahr 2013 auf mehr als 528 Tonnen. An der Fischtheke und auf Fischmärkten wird der länglich, goldbraune Räucherfisch als beliebte Fischspezialität gehandelt ohne auf die gesundheitsschädigenden Wirkungen hinzuweisen. Dabei ist das Fleisch dieser großen Raubfische wie dem Dornhai auch in Deutschland hochgradig mit Giftstoffen wie Methylquecksilber belastet. Das liegt unter anderem daran, dass Raubfische wie der Hai, Schwertfisch oder Thunfisch am oberen Ende der Nahrungskette stehen. Die zunehmend hohe Belastung der Meere durch chemische Substanzen, Mikroplastik, Nitrate und Phosphate kann sich so über die lange Lebensdauer großer Raubfische anreichern und dessen Fleisch erheblich belasten.


Neue Broschüre von Sharkproject und Stop Finning zur Aufklärung von Konsumenten über die Schillerlocke

Wir haben über Jahre hinweg Konsumenten und Händler über die gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Konsums von Hai im Allgemeinen und Dornhai im Speziellen aufgeklärt. Um Verbraucher noch konsequenter zu schützen und das Bewusstsein für nachhaltigen Fischkonsum zu stärken, kooperiert Sharkproject seit 2017 mit der Organisation Stop Finning Deutschland e.V.. In Zusammenarbeit mit dem medizinischen Labor Bremen konnten sie in einer aktuellen Studie1 zeigen, dass die Richt- und Normenwerte für Methylquecksilber in Dornhaiprodukten durchschnittlich um das 200fache überschritten wurden. Auch gesetzliche Höchstwerte konnten im Einzelfall nicht eingehalten werden, was in anderen Studien ebenfalls belegt wurde. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Konsum von 150g Schillerlocke bereits erhebliche gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann. 


Neue Broschüre von Sharkproject und Stop FInning zur Aufklärung von Konsumenten über die Schillerlocke

Diese Ergebnisse untermauern eklatante Lücken in der Gesetzgebung und im Verbraucherschutz in Bezug auf die Schadstoffbelastung von Fischprodukten. Auch Gütesiegel wie das MSC geben keinerlei Auskunft über die Qualität und gesundheitliche Verträglichkeit des Fisches, da diese lediglich die Bestandssituation, die Auswirkung auf das marine Ökosystem und das Management der Fischerei umfasst. Und auch hier lassen sich erhebliche Missstände nachweisen. Der Handel wirbt aktiv mit MSC zertifizierten Fischspezialitäten wie dem Dornhai, Thunfisch oder Schwertfisch, obwohl die Bestände dieser großen Raubfische stark gefährdet sind.  

Vor dem Hintergrund der Vielzahl an gesundheitlichen und ökologischen Folgen fordern Sharkproject und Stop Finning gesetzliche Änderungen, die den Verkauf von Haiprodukten in Deutschland und der EU einschränken bzw. untersagen. Gleichzeitig sind wir im aktiven Austausch mit Händlern, um Haiprodukte auszulisten und Verbrauchern verstärkt nachhaltige Alternativen anzubieten. Darüber hinaus können Verbraucher ihren Einfluss geltend machen, indem sie ihren Fischkonsum steuern und bewusst auf bestimmte Fischspezialitäten wie Schillerlocken verzichten. Wer also auf den Konsum des Fleisches langlebiger Raubfische verzichtet und nachhaltige Alternativen wählt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes und setzt sich damit gleichzeitig für den Schutz von Haien und den biologischen Erhalt des Meeres ein.  

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